ULO-EBL-Anlagen

Funktion und Wartung

Die Firma Moritz Ullmann (ULO-Werk) hat eine Anlage entwickelt, die mittlerweile weite Verbreitung in der Serienfertigung von Fahrzeugen und als Nachrüstsatz gefunden hat. Sie bezeichnet ihr Erzeugnis als "Elektronische Blink- und Ladeeinheit" mit der Abkürzung EBL Typ 801.
Der der EBL zugeführte Wechselstrom wird gleichgerichtet und elektronisch geregelt einer wartungsfreien Nickel-Cadmium Batterie als Ladestrom zugeführt. Der in der Batterie gespeicherte Strom kann zur Versorgung der Blinkanlage und sonstiger Gleichstromverbraucher (Signalhorn, Kühlwasser-Temperaturkontrolle, etc.) genutzt werden. Das elektronisch gesteuerte Blinkrelais ist in die Anlage integriert. Weiterhin sorgt eine Baugruppe "Motorkriterium" dafür, daß die Blinkanlage nur bei laufendem Motor auf die Schalterbetätigung anspricht. Eine von außen zugängliche 8 A Sicherung schützt die Anlage vor Überlastung.
Die Firma "ULO" bringt verschiedene Anlagen dieser Art auf den Markt, die sich rein äußerlich sehr ähnlich sehen. Nachfolgend die Unterscheidungsmerkmale:

EBL 801 00 Zum Einbau in Mofas und Mopeds. 4 Anschlußklemmen mit den Klemrnenbezeichnungen 1~, 2~, 49a und 31. Der Anschluß sonstiger Verbraucher ist hier nicht möglich.
EBL 801 03 Zum Einbau in Kleinkrafträder, z.B. "Zündapp KS watercooled" und "Kreidler Florett RS-L/RS-G/RS-GS", dort allerdings in Verbindung mit dem 6poligen Bosch-Generator unter der Typenbezeichnung 801 73. 3 Anschlußklemmen mit den Bezeichnungen. 1~, 49 und 31. Diese Ausführungen enthalten nicht die Baugruppen "Motorkriterium" und "Blinkrelais".
EBL 801 06 Zum Einbau in Kleinkrafträder, serienmäßig bei Hercules und KTM. 4 Anschlußklemmen mit den Bezeichnungen 1~, 49, 49a und 31. (siehe untere Abbildung)


Ladestromkreis der K 50 RL, Ultra 50 und Ultra II lc

Daneben gibt es noch leicht abgeänderte Versionen, z.B. für "Hercules Military", bei der die Anschlußklemmen versiegelt und durch 5 herausführende Kabel ersetzt sind.
Die Klemmenbezeichnungen:

Kl. 1~ leitet den vom Generator kommenden Wechselstrom über einen gleichrichtenden Thyristor, der vom Spannungsregler gesteuert wird, zur Batterie. Die der Kl.1 eventuell vorgeschaltete Diode dient lediglich zur Steigerung der Sicherheit.
Kl. 2~ nimmt Wechselstrom aus einer der schwächeren Generator- spulen auf (Bremslichtspule, Primärseite der Zündspule)
und leitet ihn ungeregelt als zusätzlichen Ladestrom zur Batterie.
Kl. 49 steht über die 8 A Sicherung in direkter Verbindung zum Pluspol der Batterie und gestattet die Abnahme von Gleichstrom für die im Bordnetz vorhandenen Gleichstromverbraucher.
Kl. 49a ist die Ausgangsklemme des in die elektronische Schaltung integrierten Blinkrelais. Von hier führt eine Leitung zum Blinkerschalter am Lenker.
Kl. 31 steht in direkter Verbindung zum Minuspol der Batterie.
Über eine Leitung wird sie mit der Fahrzeugmasse verbunden.

Die meisten Probleme, die es mit den ULO-Anlagen gibt,werden nach meinen Erfahrungen durch defekte oder undichte NiCd-Zellen verursacht. Nach dem Öffnen der ULO-Boxen wird man meistens schon optisch feststellen, daß einige Zellen der Batterie ausgelaufen sind, wodurch die Klemmanschlüsse und Teile auf der Platine durch Korrosion angegriffen und zerstört worden sind. Um die Box zu öffnen, sägt oder schleift man am besten in die Schraubenköpfe über Eck Schlitze, da diese Schrauben dreieckige Schlitze haben und ohne Spezialwerkzeug kaum zu lösen sind. Für diejenigen, die elektronische Kenntnisse besitzen, habe ich hier die Schaltung der EBL 801 06 und darunter die der "Hercules Military" aufgezeichnet.


Schaltplan der ULO-Box EBL 801 06


Schaltplan der ULO-Box für K 125 Bw, Var. 2

Sollte die Batterie defekt sein, so ersetzt man den originalen NiCd-Akku (6 Volt, 1Ah) gegen einen selbstangefertigten NiCd-Akku-Block, den man sich aus fünf exakt passenden Akkus mit Lötfahnen selbst zusammenlötet und dann wieder in die ULO-Box einsetzt. Diese NiCd-Akkus (SUB-C, 23 x 43 mm, mit Lötfahnen) könnt Ihr mit etwas stärkerer Kapazität (1,7 Ah) z.B. beim Westfalia-Versand in Hagen unter der Bestellnummer 81 25 60 (ca. 4 €/Stück) beziehen. Die Lebensdauer der neuen Akkus kann mit mindestens 5 Jahren angenommen werden.

Euer Herbert Hauser

Alle Angaben ohne Gewähr.